«Die Experience der Kandidatinnen und Kandidaten wird noch wichtiger werden…»

Was mpw auch in Zukunft ausmachen wird.

Anlässlich des 30-jährigen Firmenjubiläums erzählen die Managing Partner Verena Dyczmons, Martina Gamp und Thomas Hunziker im Interview, was sie motiviert, die Zukunft von mpw mitzugestalten, wie sie die zukünftige Entwicklung in Assessments und Beratung sehen und inwieweit neue Technologien in der diagnostischen Arbeit in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen werden. 

   

Wenn ihr morgens ins Büro kommt, was macht ihr als erstes, und wird das in Zukunft auch so sein? 

Verena: Seitdem wir bei mpw flexible Arbeitsplätze haben, richte ich mich zuerst selbst an einem ein und laufe danach durch alle Büros, um zu schauen, wer wo an diesem Tag sitzt. In mittlerer Zukunft wird die Gestaltung der Arbeitsplätze vermutlich noch flexibler sein, und wir werden unsere Räume multimodal nutzen.  

Martina: Besonders mag ich die Zeit morgens zwischen 7.30 und 8.15 Uhr, wenn es bei mpw langsam anfängt, voll und wuselig zu werden, jedoch die meisten Leute noch keine Termine haben. So bleibt ein wenig Zeit, sich spontan auszutauschen, bevor es losgeht und geschäftig wird. In Zukunft wird das vermutlich gleich bleiben unter der Annahme, dass Assessments weiterhin hauptsächlich face-to-face stattfinden werden.

 

Was motiviert euch persönlich, bei mpw die Zukunft mitzugestalten? 

Martina: Die Arbeit bei mpw empfinde ich als sehr sinnstiftend und erfüllend. Ein starker Motivator für mich ist, dazu beizutragen, gute zukünftige Führungskräfte zu selektionieren und Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung in ganz unterschiedlichen Situationen oder Stationen in ihrem Berufsleben zu unterstützen. Ob in Assessments, in 1:1-Coachings, im Rahmen von Workshops, Teamentwicklungen oder Schulungen steht für mich der Entwicklungsfokus im Zentrum – das empfinde ich als sehr positiv. 

Thomas: Mittlerweile bin ich seit 12 Jahren bei mpw, wo es im Kern immer um den Menschen geht, darum, ihn zu unterstützen und zu entwickeln. Mir gefällt bei mpw die familiäre Atmosphäre, die Nähe und das Vertrauensvolle. Zudem gibt jeder und jede Mitarbeitende Vollgas, alle sind engagiert, und es herrscht ein guter Zusammenhalt, wir springen ein, auch wenn es jemandem einmal nicht gut geht. Das habe ich so noch nie in einer anderen Firma erlebt – das finde ich beeindruckend und ist motivierend für mich. 

 

Wie seht ihr die zukünftige Entwicklung im Bereich Assessment? Welche neuen Methoden oder Technologien werden in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen? 

Thomas: KI wird in Zukunft auch unseren Bereich massgeblich prägen. Irgendwann könnte KI in Simulationen die Funktion der Rollenspielenden übernehmen und damit sehr flexibel reagieren. Wichtig scheint mir, dass die KI lediglich unterstützend bleibt und wir diejenigen sind, die entscheiden. Auch andere neue Techniken wie zum Beispiel die Virtual-Reality-Brille werden neue Möglichkeiten eröffnen. In der Diagnostik könnte es ausserdem biologische Methoden geben, mit denen Neurotransmitterwerte oder hormonelle Ausschüttungen in gewissen Situationen gemessen oder im Blut Werte zu Resilienz, Stressresistenz oder Flexibilität ermittelt werden. 

Martina: Zentral sehe ich die Entwicklung weg von einem Arbeitgebendenmarkt hin zu einem Arbeitnehmendenmarkt. Mich fasziniert die Frage, wie wir neue Techniken mehrwertbringend ins Assessment integrieren. Das Thema Experience der Kandidatinnen und Kandidaten wird immer wichtiger werden, zumal es an Fachkräften mangelt. Nicht alle Leute sind gleichermassen begeistert, wenn ein Assessment Teil des Selektionsprozesses ist. Unser Ziel ist daher, fundierte Diagnostik mit einer positiven, wertvollen Erfahrung zu verbinden. Mit unserer menschen- und ressourcenorientierten Grundhaltung ist mpw bereits gut auf Kurs, gleichzeitig dürften technologiegestützte, erfahrungsbasierte Methoden im Assessment dazukommen wie beispielsweise Virtual und Augmented Reality. Gamification ist bereits heute ein häufig genanntes Schlagwort im Assessment, allerdings verfügen diese Ansätze noch nicht über eine ausreichend zufriedenstellende Qualität. KI wird, wie von Thomas erwähnt, irgendwann Teil der Diagnostik werden, die Assessorinnen und Assessoren in Assessments aber vermutlich nicht ersetzen. Ich sehe eher eine gewinnbringende Kombination von beiden – KI als diagnostische Unterstützung in Form eines weiteren Augenpaars.

 

Welche Trends seht ihr sonst noch im Bereich Personalentwicklung?

Verena: Mit dem Fachkräftemangel wird es weniger Leute geben, die die Anforderungen in den immer anspruchsvolleren Funktionen bereits erfüllen. Das ist auch der Schnelllebigkeit geschuldet. Es wird von daher äusserst wichtig sein, dass jemand schnell neue Kompetenzen aufbauen kann. Für die Arbeitgebenden wiederum bedeutet es, bereits in Rekrutierungen das Potenzial und die Lernfähigkeit einer Person herauszufinden. Dahingehend werden wir unsere Produkte noch mehr in Richtung Erkennung von Potenzial und Entwicklungsfähigkeiten ausrichten – darauf freue ich mich.

Martina: Mit dem von dir genannten Entwicklungsfokus wird es auch darum gehen, Mitarbeitende zu befähigen, zu begleiten und in dem rasanten Wandel mitzunehmen. Kompetenzen wie Change-Management-Fähigkeiten, Führen als Coach, Umgang mit VUCA und BANI werden weiterhin an Bedeutung zunehmen. Zudem ist die komplexe Arbeitswelt mit remote Arbeiten, Homeoffice und Workation zu nennen. Die Arbeitgebenden müssen die nachfolgende Generation mit ihren ganz neuen Ansprüchen an Arbeit bereits im Selektionsprozess abholen.

 

Was ist euer Wunschbild für mpw in zehn Jahren? Wie ist der ideale Zustand einer optimalen Unternehmung?

Martina: Unsere gesamte Produktpalette von Einzelberatung, Coaching, Trainings, Workshops und Schulungen sowie den Assessments wird wünschenswerterweise in Zukunft noch stärker als heute Hand in Hand gehen. Wenn sich zum Beispiel in einem Assessment Entwicklungsfelder zeigen, können wir diese gezielt entwickeln.

Thomas: Genau, so könnte bereits zum Assessment ein Coaching eingebaut oder daran angebunden werden. 

Verena: Ich glaube auch an eine Verstärkung der Synergien zwischen den einzelnen mpw-Produkten wie Diagnostik, Beratung, Training und Teamentwicklung, so dass die Felder vermehrt ineinander verzahnt sind. Optimalerweise haben und fördern wir Consultants, die diese Synergien erkennen und begleiten können. Dafür braucht es exzellente Psychologinnen und Psychologen, die in der Lage sind, flexibel umzuschalten und diese diversen Anforderungen auf hohem Niveau zu erfüllen. Wir stehen also vor den gleichen Herausforderungen wie unsere Kundinnen und Kunden auch. 

 

Was bedeutet dies konkret für das Angebot von mpw? Was bleibt gleich, was wird sich verändern?

Thomas: Mein Wunschbild sind zufriedene Kundinnen und Kunden, Kandidatinnen und Kandidaten sowie zufriedene Mitarbeitende. Ich sehe das bereits heute als unser Erfolgsrezept. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies als Kern auch künftig bleiben wird. Ich wünsche mir auch in Zukunft, dass die Zusammenarbeit mit mpw als inspirierend und mehrwertstiftend wahrgenommen wird. 

Martina: Für mich ist mpw in zehn Jahren eine Firma, die ein qualitativ hervorragendes Fundament hat – dieser Qualitätsanspruch ist und bleibt für mich zentral. Ausserdem würde ich gerne weiterhin Spritzigkeit und Innovationskraft an den Tag legen, so dass wir neue Themen und Technologien zügig aufnehmen und gewinnbringend integrieren können. 

Verena: Weiter gilt es, die vorhandene Leidenschaft zu erhalten und zu nähren. Das geschieht sowohl durch Inspiration als auch durch Offenheit und Wandlungsfähigkeit, zumal wir Zeiten vor uns haben, in denen einiges passieren wird. Dabei bin ich mir sicher, dass unser Herzblut für unser Kernthema Mensch bleibt. Wir wollen ihn in der Arbeitswelt verstehen, weiterentwickeln und befähigen.

 

Wie bereitet ihr mpw auf die Zukunft vor? 

Verena: Als lernende Organisation sind wir mit unserer Feedback-Kultur bereits gut aufgestellt. Feedback geben wir täglich unseren Kandidatinnen und Kandidaten, und dasselbe praktizieren wir auch intern. Wir haben flache Hierarchien und Mitarbeitende, die auf einem Top-Level sind und sich aktiv zu neuen Themen einbringen. In den letzten zehn Jahren sind wir zudem diverser geworden hinsichtlich der Altersspanne und bezüglich Erfahrungen aus unterschiedlichsten Branchen. 

Thomas: Wir wählen ganz bewusst Mitarbeitende aus, von denen wir glauben, dass sie eine Haltung mitbringen, mit der Schritte in die Zukunft möglich sind. Ich erlebe unsere Mitarbeitenden als hochinteressiert, hochneugierig und hochfreudig. Ich glaube, wir haben viel Offenheit und die Fähigkeit, neue Sachen auszuprobieren.